Interdependenzen im Konsum und Wohlbefinden der Angehörigen eines Haushalts
Interdependenzen im Konsum und Wohlbefinden der Angehörigen eines Haushalts
Melanie Borah, M.Sc.
Eine Vielzahl von Konsumentscheidungen wird auf Ebene des Haushalts getroffen. So hängt der Konsum und materielle Lebensstandard eines Individuums, beispielsweise aufgrund von Skaleneffekten in der Haushaltsgröße und interpersonell verschiedenen Bedürfnissen und Präferenzen, immer auch von der Zahl und den Eigenschaften der Angehörigen eines Haushalts ab. Die Zufriedenheitsforschung zeigt weiterhin, dass sich auch das subjektive Wohlbefinden verschiedener Haushaltsmitglieder gegenseitig beeinflusst - teils über Interdependenzen im Konsum, aber auch über diverse psychologische Kanäle. Die Dissertation umfasst eine Reihe von empirischen Untersuchungen, die derartige Abhängigkeiten im subjektiven Wohlbefinden und der subjektiven Einkommensbewertung offenlegen oder diese nutzen, um wechselseitige Abhängigkeiten im Konsum zu quantifizieren. Der erste Teil des Forschungsprojekts beinhaltet zwei Studien, die auf Grundlage der durch Mitglieder verschiedenartiger Haushalte angegebenen Einkommenszufriedenheit Äquivalenzskalen im Markteinkommen und somit Interdependenzen im Marktkonsum bestimmen. Die erste Untersuchung geht dabei insbesondere auf die Bedeutung von Referenzeffekten bei der Einkommensbewertung, die zweite auf die Konsequenzen von Messfehlern im Haushaltseinkommen ein.
Der zweite Teil des Forschungsprojekts bezieht durch die Betrachtung des Konsums von im Haushalt produzierten Gütern und Dienstleistungen die wesentliche Komponente Zeit in die Analyse mit ein. Die erste Studie in diesem Teilprojekt untersucht die monetären Kosten von Kindern in Abhängigkeit vom Beschäftigungsstatus ihrer Eltern auf Grundlage der subjektiven Einkommensbewertung durch Mütter. Die zweite Studie schätzt Äquivalenzskalen im erweiterten Einkommen, also der Summe von Markteinkommen und Haushaltsproduktion, anhand von Einkommenszufriedenheits- und Zeitverwendungsdaten. Der dritte Teil der Dissertation behandelt die Auswirkungen einer Änderung des konsumgenerierenden Verhaltens eines Haushaltsmitglieds auf das subjektive Wohlbefinden eines anderen. Die erste Studie zeigt dabei die Wirkung eines Anstiegs der hauswirtschaftlichen Aktivitäten des Partners auf die Zufriedenheit mit dem Lebensstandard auf. Die zweite Studie untersucht den Einfluss eines Arbeitsplatzverlusts der Eltern auf die Lebenszufriedenheit von im Haushalt lebenden jugendlichen Kindern.